Endlich ist es wieder Samstag und die Spessarträuber sind wieder in Lohr unterwegs. Ganz beducht geht es an der Obrigkeit vorbei.
Der Plan: so schnell wie möglich in die Beiz, um einiges von der geklauten Sore zu tauschen und den erhaltenen Kies in saures Bier umsetzen. Schwächen wie es im Rotwelschen, der Räubersprache aus dem Spessart, heißt. Doch was hören die Räuberohren aus den offenen Fenstern?
Eine Reisegruppe abseits vom Samstagsgeschäft im Nebenraum. Na wenn da nichts zu holen ist! Zwei Schicksen erkunden die Lage und schon geht es los:
„Überfall! Hier spricht nur einer – und das ist unser Hauptmann.“
Die Räuberbräute untersuchen gleich das Hab und Gut der Reisenden, während der Hauptmann einen Vortrag hält und sie ablenkt. Danach muss der Rädelsführer der Reisegruppe dran glauben: Beichtet er seine Sünden oder muss er mit dem Leben bezahlen? Gemordet haben sie bis jetzt noch nicht, aber ein wenig Angst soll die Gruppe schon haben.
Nachdem die Schicksen schon wieder über die Sore streiten, singt des Hauptmanns Braut ein Lied. Alle sind plötzlich still, hören zu und singen mit. Aber sie kann es einfach nicht lassen den Männern schöne Augen zu machen und zieht so den Groll des Hauptmanns auf sich.
Schnell beruhigt sich der Streit und zusammen mit „den Hessen“ wird getrunken und gelacht. Aber die Räuber haben nicht vergessen, dass die geklaute Sore eingelöst werden muss. Kies wäre gut, aber da bei der Reisegruppe nicht viel zu holen ist, müssen sie sich etwas anderes einfallen lassen.
Nach einigen gemeinsamen Liedern ziehen die Räuber von dannen und die Gruppe kann weiter durch den Spessart reisen, ohne dass ihr ein Leid geschieht.
Lassen auch Sie sich von den Spessarträubern überfallen!
„Halli, hallo die Räuber…“ Wer sich ein klein wenig für die Historie des Spessarts interessiert, kennt sie – die Spessarträuber. Diese Banditen waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf den bekannten Handelsrouten durch den Spessart schwer gefürchtet.
Die heutigen Räuber überfallen zwar nur noch auf Bestellung, doch bleibt eine Gänsehaut nicht aus, wenn die raubeinige Truppe auftritt.
Mindestens fünf Spessarträuber mit ihren wilden Bräuten machen bei den Überfällen Rabatz. Sie zeigen reges Interesse an Ihren Wertgegenständen, spielen Theater, singen Räuberlieder und binden die Opfer gekonnt und mit viel Charme in das wilde Treiben ein.
Die Überfälle können sich natürlich ebenso gut im Wald wie in einem gemütlichen Lokal ereignen. Und nur der Gastgeber weiß, wann genau es geschehen wird…